Schulhöfe naturnah gestalten
Grün statt grau – gut für Kinder, Umwelt und Klima
Ein Teil der versiegelten Flächen in Städten und Gemeinden sind Schulhöfe. Bis 1981 galt, dass Schulhöfe „schnelltrocknend und staubfrei“ sein mussten. Das führte zu tristen Pausenhöfen voller Asphalt und Pflastersteinen. Das Mikroklima ist dort schlecht und das Regenwasser kann dort nicht mehr versickern. Die Gefahr für Hochwasser steigt. Doch die versiegelten Flächen sollten nicht nur wasserdurchlässig, sondern auch grün gestaltet werden. Somit ist nicht nur der Umwelt geholfen – der Aufenthalt und das Spielen in der Pause wird zu einem wertvollem Erlebnis. Entsiegelte und grüne Schulhöfe sind viel schöner und wertvoller für Kinder und Jugendliche als Asphaltwüsten.
Versiegelung birgt Probleme
Für das Mikroklima auf einem Schulhof sind Asphaltflächen eine Katastrophe. Im Sommer heizen sich die versiegelten Platze auf die Steine strahlen deutlich mehr Wärme ab, als es Pflanzen oder Erde tun würden. Die Temperaturen sind nicht nur unangenehm – den Kindern und Jugendlichen fällt es bei den hohen Temperauten schwer sich in den Pausezeiten zwischen den Schulstunden zu erholen.
Schulhöfe entsiegeln
Entsiegelungen können die Qualität eines Schulhofes als Spiel- und Freizeitraum erheblich erhöhen.
Naturnahe Schulhöfe sind erlebnis- und abwechslungsreicher als eine graue Fläche. Es macht mehr Spaß, sie zu erkunden und sich auf ihnen zu bewegen. Kleine Hügel, größere Steine, Bäume und Baumstämme sowie Büsche machen den Schulhof besonders interessant. Außerdem bieten diese Elemente vielfältige Sitz- und Treffmöglichkeiten. Auf einem grünem und kreativ gestalteten Platz lässt es sich deutlich besser entspannen.
Einen asphaltierten Schulhof entsiegeln und naturnah zu gestalten ist ein Gewinn für alle Beteiligten: Die Umwelt profitiert, ebenso wie diejenigen, die sich auf dem Schulhof aufhalten. Und das betrifft nicht nur Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. Viele Schulhöfe werden nachmittags gerne als Spielplatz und Treffpunkt genutzt. Auch in dieser Rolle macht sich ein naturnaher Schulhof besser als eine Asphaltwüste.
Praktisch umgesetzter Klima-, Umwelt- und Hochwasserschutz – und die Kids erleben hautnah, wie wichtig entsiegelten Flächen für die Zukunft sind!
Aufgrund des verbesserten Mikroklimas ist der Aufenthalt auf naturnahen Schulhöfen wesentlich angenehmer als auf Asphaltschulhöfen. Es wird weniger schnell heiß und trocken. Besonders im Hochsommer ist das ein großer Zugewinn.
Bei Entsiegelung und Umgestaltung eines Schulhofes muss jedoch beachtet werden, dass Feuerwehr-, Liefer- und Müllzufahrten befestigt bleiben. Auch Hauptwege sollten das sein. Diese Flächen machen in der Regel allerdings nur einen kleinen Teil der Flächen auf einem Schulhof aus.
In Düsseldorf geht man mit guten Beispiel voran: Unter dem Projekt „Lebendige Schulhöfe“ werden Schulhöfe im Stadtgebiet entsiegelt. Die erste Entsiegelung wurde im September 2021 fertiggestellt. Dabei sind 400 Quadratmeter Asphalt entfernt worden. Weitere entsiegelte Schulhöfe werden folgen.
Wir begrüßen das Projekt und wünschen uns, dass andere Städte und Gemeinden sich daran ein Beispiel nehmen. Besonders große Städte wie Düsseldorf profitieren von jedem bisschen entsiegelter Fläche!
Der VSR-Gewässerschutz fordert, möglichst viele Schulhöfe im Sinne der Kinder sowie des Hochwasser-, Dürre- und Hitzeschutzes zu entsiegeln. Jede entsiegelte Fläche ist wertvoll!