Wald schützt Grundwasser
Die ökologische Bedeutung des Waldes für Wasser, Boden und Klima ist von unschätzbarem Wert. Sein Schutz sollte höchste Priorität erhalten – auch zum Schutz unserer Grundwasservorräte.
Unsere Wälder sind existentiell für alle Lebewesen: Sie bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen, dienen den Menschen als Erholungsort und sind Lieferanten wichtiger Rohstoffe wie z.B. Holz. Gesunde Wälder liefern aber nicht nur Holz, sondern speichern auch große Mengen CO2 und spielen eine wichtige Rolle im Speichern von Grundwasservorräten.
Grundwasser im Wald
Fast wie ein Schwamm saugt der Waldboden Regenwasser auf und speichert es dann in großen Mengen und über längere Zeiträume. Erst nach und nach wird das versickerte Regenwasser dann an das Grundwasser abgegeben. Diese Tiefenversickerung ist ein wichtiger Bestandteil im Wasserkreislauf. Da unser Trinkwasser überwiegend aus Grundwasser gewonnen wird, ist der Erhalt dieser Waldlandschaften immens wichtig. Wälder mildern Klimaextreme ab, schützen vor Bodenerosion und Überschwemmungen und sind nicht zuletzt ausschlaggebend für ausreichend saubere Grundwasserreserven.
Bedeutung & Funktion des Waldes
Derzeit besteht rund ein Drittel Deutschlands aus Waldfläche. Diese zu erhalten wird zukünftig immer wichtiger werden. Die Bedeutung des Waldes ist kaum zu überschätzen: Die Bäume verbessern die Luftqualität, da sie Giftstoffe und Staub aus der Luft filtern. Gleichzeitig produzieren sie viel Sauerstoff. Wälder sind aber nicht nur die „grünen Lungen“ unserer Erde.
Dabei sorgen diverse Bodenschichten unter dem Wald zusätzlich dafür, dass das Wasser bei seiner Wanderung zum Grundwasser gefiltert wird. Nitrat und andere schädliche Stoffe werden aus dem Sickerwasser entfernt. Der VSR-Gewässerschutz kann die niedrigen Nitratwerte unter Waldflächen durchaus bestätigen. Bei den regionalen Auswertungen zu der Nitratbelastung des Grundwassers fällt immer wieder auf, dass in Gebieten mit großen Waldvorkommen keine Verschmutzung mit Nitrat vorliegt.
Waldsterben
Extreme Hitze- und Trockenperioden überleben reine Nadelwälder nicht. Die Bäume werden durch die klimatische Veränderungen geschwächt. Die Bäume geraten in Trockenstress und sind dann anfällig für Waldbrände und Schädlinge jeglicher Art. Besonders der Befall mit Borkenkäfern hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Mit Borkenkäfern befallene Bäume müssen rasch gefällt und das Holz vernichtet werden. Andere Maßnahmen wie Gifte zeigen keine ausreichende Wirkung, daher bleibt nur die Baumfällung, damit die Bäume in der Nachbarschaft nicht auch befallen werden.
Mischwald statt Nadelwald
Unsere Wälder sind heute schlecht auf schnelle klimatische Änderungen eingestellt. Fichte und Kiefer wachsen schnell und liefern dementsprechend zügig den gefragten Rohstoff Holz. Gerade nach dem 2. Weltkrieg brauchte man schnell gutes Holz. So findet man heute auch dort, wo natürlicherweise eher Laubbäume – wie die Buche – wachsen würden, große Kiefern- und Fichtenbestände. Gerade der Anbau in „Monokultur“ stellt ein großes Problem dar.
Nadelbäume wie Kiefer oder Fichte leiten nur wenig Regenwasser in den Boden, der größte Teil verdunstet gleich wieder über die Nadeln. Ihre „Blätter“ – also die Nadeln – tragen sie ganzjährig und somit verdunsten Nadelbäume auch in den Wintermonaten viel Wasser.
Soll zukünftig viel Wasser im Wald gehalten werden, müssen wir in den Waldumbau investieren – hin zu Laubmischwäldern. So kann die Grundwasserneubildung gerade in trockenen Regionen gefördert und die Versorgung langfristig verbessert werden.
Verschiedene Studien zu diesem Thema zeigen, dass unsere Waldbestände naturnäher gestaltet werden müssen, wenn sie dem Klimawandel trotzen sollen.
Waldumbau
Ein Waldumbau sollte schonend über einen längeren Zeitraum stattfinden. Eine großflächige Störung der Waldgebiete muss vermieden werden. Schließlich ist das Ziel eines Umbaus, einen stabilen Wald zu erhalten, der künftig seine vielfältigen Funktionen zuverlässig erfüllen kann.
Natürlich müssen Waldbesitzer für einen derartigen Umbau viel Zeit und Geld investieren. Doch in der Regel können sie forstliche Förderungen beantragen und damit finanziell entlastet werden.
Ziel des Waldumbaus sollte sein, dass zukünftige Wälder möglichst aus heimischen Laubbaumarten bestehen. Rotbuchen beispielsweise leiten besonders viel Wasser in den Boden und würden so zusätzlich zum Schutz der Grundwasserreserven beitragen. Außerdem sollten die angepflanzten Baumarten ein möglichst dichtes Kronendach haben, damit die Sonneneinstrahlung reduziert werden kann und weniger Wasser verdunstet. Ein humusreicher Boden dient als Wasserspeicher und sollte Vorrausetzung für einen ökologischen Waldumbau sein.
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