Zum Inhalt springen

Grundwasserschutz durch Öko-Landbau

Nitrat- und Pestizidbelastung des Grundwassers
durch intensive Landwirtschaft

Seit über 40 Jahren engagiert sich der VSR-Gewässerschutz für den Schutz des Grundwassers ein. Leider ist innerhalb von 4 Jahrzehnten keine Verbesserung der Nitratbelastung in Sicht. Eine große Belastung des Grundwassers stellt die intensive Landwirtschaft dar. Nitrat und Pestizide geraten über den Boden in das Grundwasser. Der VSR-Gewässerschutz zeigt am Zustand der Gewässer, dass mehr Ökologischer Landbau dringend nötig ist, denn trotz strenger Düngemittelverordnungen geraten immer noch zu viele Schadstoffe der intensiven Landwirtschaft in den Boden.

Ökologische Landwirtschaft ist gewässerschonend!

Im ökologischen Landbau sind die Nitrateinträge ins Grundwasser messbar geringer: Nach Untersuchungen des Thünen-Institutes, einer in Braunschweig ansässigen Bundesforschungsanstalt, werden die Stickstoffausträge im Mittel um 28 Prozent vermindert. Die extensive Nutzungsform des ökologischen Landbaus dient daher dem Grundwasserschutz.

Trecker pflügt ein Feld

Prinzip des Öko-Landbaus

Frau trägt Gemüse in einer Kiste von einem Feld

Der ökologische Landbau schließt zahlreiche Wasserschutzmaßnahmen in seinen Richtlinien ein. So dürfen z.B. nur betriebseigene Naturdünger benutzt werden, die boden- und pflanzenverträglich aufbereitet wurden. Gülle aus konventioneller Tierhaltung sowie chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sind verboten. Ökologischer Landbau ist praktizierter Umwelt- und Gewässerschutz: Bodenbewirtschaftung und Tierhaltung bilden einen biologischen Kreislauf.

Ökologisch wirtschaftende Betriebe dürfen grundsätzlich nur so viele Tiere halten, wie sie durch selbsterzeugtes Futter ernähren können. Die anfallenden Nährstoffe in Mist und Gülle werden wieder auf den eigenen Flächen ausgebracht. Nährstoffüberschüsse können so vermieden werden. Massentierhaltungen sind unter diesen Bedingungen nicht möglich. Das Wohlergehen der Tiere steht im Mittelpunkt. Um die Tiere artgerecht zu halten, sind Weidegang oder Auslauf vorgeschrieben.

Landwirt steht vor seinen Kühen auf einem Feld

Weitere Vorteile des ökologischen Landbaus

  • Alle Tiere müssen artgerecht gehalten werden. Gut für das Wohl der Tiere und die Qualität von Milch und Fleisch.
  • Der Einsatz von Tierarzneimittel ist wesentlich geringer und dadurch werden die Gewässer weniger belasten.
  • Bioböden speichern mehr Wasser und tragen dadurch zum Schutz vor Hochwasser bei.
  • Bioböden weisen geringere Bodenverluste auf und damit werden weniger Feinsedimente in unsere Gewässer eingebracht.
  • Keine synthetischen Pestizide belasten Umwelt und Gewässer. Die Artenvielfalt ist auf ökologisch bewirtschafteten Flächen größer.
  • Die Nachfrage nach Bio-Produkten wächst – mit mehr ökologischer Landwirtschaft könnte der Bedarf mehr gedeckt werden und der Import von Lebensmittel würde sich verringern. Lange Transporte können vermieden werden.

Übrigens: Alle Öko-Betriebe werden regelmäßig durch unabhängige Kontrollstellen auf Einhaltung der strengen Anbau- und Tierhaltungsrichtlinien überwacht.

Unterstützen Sie mit dem Kauf regionaler Bio-Produkte
den Ökologischen Landbau in Ihrer Nähe!

Immer mehr Menschen kaufen Bio vor allem, um eine artgerechte Tierhaltung zu unterstützen und regionale Produkte zu fördern. Doch sie unterstützen gleichzeitig mit ihrer Kaufentscheidung auch den Gewässer-, Klima- und Umweltschutz. Auch gesundheitliche Gründe spielen eine Rolle: Bio-Lebensmittel haben in der Regel weniger Pestizidrückstände als konventionelle Lebensmittel und sie enthalten mehr Nährstoffe.

In Körben ausgelegtes Gemüse mit einer Tafel mit dem Schriftzug "Bio Gemüse"

Gewässerschutz – Klimaschutz – Umweltschutz

Es ist dringend nötig den Ökologischen Landbau zu unterstützen. Wenn es uns nicht gelingt wertvolle Ressourcen zukünftig zu schützen, drohen schlimme Folgen:

Ein Glas Wasser

Trinkwasser wird teuer, weil das Grundwasser immer mehr mit Schadstoffen belastet ist.

eine tote Biene

Das Artensterben geht weiter – ohne Insekten kein Leben!

eine verdörrte Pflanze

Wertvoller Boden wird ausgelaugt, zunehmend unfruchtbar und ist irgendwann gar nicht mehr nutzbar.

erodierter Boden

Es besteht die Gefahr der Bodenerosion und der -verdichtung durch falsche Anbauverfahren.

Mit Ökolandbau die Welt retten?

Das gelingt uns damit wohl nicht alleine – aber es wäre ein wichtiger und großer Schritt in die richtige Richtung, damit wir weitere Umweltschäden vermeiden oder zumindest verringern.

So spielt der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit eine zentrale Rolle im Ökologischen Landbau. Humusreicher Boden speichert Wasser und das wird zukünftig gerade in Dürreperioden immer wichtiger werden. Außerdem speichert ein gesunder Boden besonders viel CO2 – ganz wichtig im Kampf gegen den Klimawandel.

Ökolandbau ist gut für Umwelt, Klima, Mensch und Tier!  

Hände voller Erde mit Regenwürmern und Wurzeln

Bio-Bauern brauchen Land

Vater und Sohn auf einer Kuhweide

In Deutschland fehlt es den Landwirten an bezahlbarem Land – oft werden Pachtflächen von Großinvestoren gekauft und nicht mehr landwirtschaftlich genutzt oder zu horrenden Preisen angeboten.
Weitgehend unbekannt ist, dass die Kirche über große landwirtschaftliche Flächen verfügt – eine Möglichkeit wäre es also, dass die Kirchen bevorzugt an die ökologisch wirtschaftenden Betriebe verpachten.

Eine Blumenwiese zwischen Weinreben

Öko-Weinbau

Im Vergleich zum konventionellen Weinbau verringert der ökologische Anbau die Nitratauswaschung ins Grundwasser stark. Eine Stärkung und Förderung des Ökologischen Weinbau’s ist dringend nötig!

Blumen werden mit Pestiziden gespritzt

Öko-Zierpflanzenbau

Wenn es um Ökolandbau geht, denken viele Menschen zuerst an den Obst- und Gemüseanbau. Aber auch Zierpflanzen werden ökologisch angebaut.

Kartoffelanabau

Nachhaltiger Gemüseanbau

Der Gemüseanbau in Deutschland hat ein Problem – er sorgt für einen massiven Nitrateintrag in das Grundwasser. Um unsere Gewässer zu schützen, muss der Gemüseanbau nachhaltig werden.

Trinkwasser

Bereits jetzt ist es für einige Wasserversorger schwer unbelastetes Grundwasser für die Aufbereitung des Trinkwassers zu fördern. In der Regel ist die Belastung des Grundwassers unter ökologisch bewirtschafteten Flächen geringer.

Karaffe mit Wasser gießt in ein Glas ein

100% Bio ist möglich – Sikkim macht es vor!

Markt in Indien

Sikkim liegt im Nordosten Indiens, mitten im Himalaya. Der Bundesstaat gehört zu Indien, geht aber hinsichtlich der Landwirtschaft eigene Wege – verordnet von der Regierung. Geht man dort auf die Märkte, bekommt man nur Bio-Lebensmittel. Alle landwirtschaftlichen Flächen wurden bio-zertifiziert. Die Bauern dort – überwiegend Kleinbauern – verzichten komplett auf Pestizide und mineralischen Dünger. Innerhalb der Zeit von 13 Jahren erfolgte der komplette Umbau der Landwirtschaft. Sikkim sind stolz auf dieses einzigartige Projekt.