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Extremwetter durch den Klimawandel

Gewässerschutz in Zeiten des Klimawandels

Besonders bedeutsam ist das Wasser im Klimageschehen. Der Wasserkreislauf auf der Erde ist stark vom Klima abhängig. Erwärmt sich die Erde weiterhin so schnell, wird mehr Wasser auf den Weltmeeren verdunsten. Die Folge sind höhere Niederschläge in Form von Starkregenereignissen. Doch auch die Dürreperioden werden zukünftig häufiger in Mitteleuropa auftreten. Umso wichtiger wird der Schutz von Grund- und Oberflächenwasser in Zeiten der Klimakrise werden. Denn nur mit einem stabilen Wasserhaushalt und wenn die Gewässer intakt sind, können wir uns auf das zunehmend wärmere Klima einstellen.

Natürlicher Wasserkreislauf bedeutet: Das Regenwasser sollte versickern. Im Boden verbleibt es eine Weile und sickert angrenzenden Gewässern nur langsam zu. Dadurch schwellen Flüsse nicht so schnell und plötzlich an. Gleichzeitig wird der Grundwasserspiegel aufgefüllt.

Wasserverschwendung durch Rasensprenger

Gerade in den heißen Sommermonaten werden Rasensprenger für die Bewässerung der Gärten eingesetzt. Doch der Wasserverbrauch dieser Regner ist unverhältnismäßig hoch. In Zeiten des Klimawandels wird es immer wichtiger nachhaltiger mit der kostbaren Ressource Wasser umzugehen. So kann man bereits bei der Gartengestaltung und dem Gießen der Pflanzen Wasser sparen.

Klimafolgen verringern durch intelligente Stadtplanung

Eine angepasste Stadtplanung kann zum Hochwasserschutz beitragen. In den meisten Städten wird Wasser von Dächern und versiegelten Flächen einfach in die Kanalisation abgeleitet und auf direktem Wege in den nächsten Fluss oder Bach überführt. Tritt viel Regen auf einmal auf, gelangt auch viel Wasser sofort dorthin. Das Hochwasserrisiko steigt. Regen sollte dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt anstatt in einen Kanal geleitet zu werden. Damit werden die Kanalisationen der Städte entlastet.

Regenwasser fließt vom Dach in eine Dachrinne

Regenwasser im Garten versickern

Regenwasser fließt normalerweise von Hausdächern direkt in die Kanalisation. Von dort aus wird es in den nächsten Fluss geleitet, der dadurch bei Regen stark anschwillt.
Hausbesitzer mit Garten können dem entgegen wirken: Das Wasser kann auf der eigenen Fläche versickert werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die auch dekorativ in den Garten eingebunden werden können.
Regenwasser versickern lohnt sich: Viele Gemeinden reduzieren dafür die Abwassergebühren. Außerdem füllen Sie so das Grundwasser auf, welches Sie über Ihren Brunnen nutzen können.

Blick auf eine Straße bei Starkregen

Schwammstadt

Um Klimawandel und Hochwasser entgegen zu wirken, brauchen wir mehr als ein paar kleine Veränderungen. Die Städte müssen an Starkregenereignisse, Dürre und Hitze angepasst werden. Dazu kann das Schwammstadt-Konzept genutzt werden. Das Prinzip ist: Die Stadt soll Wasser wie ein Schwamm speichern können, wenn zuviel davon vorhanden ist – und das Wasser wieder abgeben können, wenn Trockenheit herrscht. Damit wird die Hochwassergefahr reduziert und das Mikroklima der Stadt verbessert.

Ein großer Parkplatz in Luftaufnahme

Parkplätze entsiegeln

Von versiegelten Parkplätzen wird Wasser direkt in die Kanalisation geleitet, was bei Starkregen zu einer Überlastung und damit zu Überschwemmungen führen kann. Dabei könnten Parkplätze problemlos entsiegelt werden und trotzdem ihrer Funktion nachkommen. Entsiegelte Parkflächen tragen zum Hochwasserschutz bei und verbessern das Mikroklima in der Stadt. Wir fordern: Es müssen so viele Parkflächen wie möglich entsiegelt werden!

Ein Springspiel bei Hitze auf einem Schulhof

Schulhöfe grüner gestalten

Schulhöfe sind häufig asphaltiert und damit versiegelt. Das macht die Höfe trist. Außerdem kann Wasser von dort aus nicht mehr in das Grundwasser gelangen. Es droht Hochwassergefahr. Grüne Schulhöfe sind ansprechender für Schülerinnen und Schüler, außerdem lassen sie Wasser versickern. Eine Entsiegelung von Schulhöfen ist dringend nötig!

Begrünte Straßenbahngleise

Gleise der Straßenbahnen begrünen

Asphaltierte Straßenbahngleise sind in Großstädten ein gewohnter Anblick. Teilen sich die Schienen ihre Fläche mit der Straße, ist das oft alternativlos. Stehen die Schienen jedoch für sich, können sie bepflanzt werden. Das bringt Grün in eine Stadt, entsiegelt Flächen und hat auch Vorteile für den Verkehrsbetrieb selber! Möglichst viele Straßenbahngleise müssen entsiegelt und begrünt werden.

Kieswüste als Vorgarten

Kiesgärten und gepflasterte Gärten vermeiden

Steinwüsten „zieren“ mittlerweile immer mehr Gärten. Das ist nicht nur für Insekten eine Katastrophe: Der Trend bedeutet zudem weitere versiegelte Flächen. Damit sorgen auch private Gärten für ein größeres Hochwasserrisiko und verhindern die Neubildung des Grundwassers. Gleichzeitig bedeuten Kiesgärten mitnichten weniger Arbeit. Gärten sollten grün und lebendig sein!

Dürre stellt für alle ein Problem dar

Das fehlende Wasser macht der Natur stark zu schaffen. Auch wenn es widersprüchlich klingt: der bisher gefallene Regen hat nicht dazu beigetragen, dass sich die Grundwasserstände von der Dürre der letzten Sommer vollständig erholen.

Tote Pflanze steht auf trockenem Boden

Der VSR-Gewässerschutz beschäftigt sich aktuell sehr intensiv mit den Klima- und Umweltgeschehnissen. Untrennbar ist der Gewässerschutz mit dem Schutz von Klima und Umwelt verbunden – daher setzen wir uns verstärkt dafür ein.