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Ein Gartenbrunnen hilft kostbares Leitungswasser zu sparen

Grundwasser ist in Deutschland ein lebenswichtiges und unverzichtbares Gut. Für über zwei Drittel der Bevölkerung ist es die alleinige Quelle zur Deckung des täglichen Wasserbedarfs. Durch die immer stärkere Nitratbelastung des oberflächennahen Grundwassers müssen die Wasserversorger das Wasser, das sie täglich an die Haushalte liefern aus großen Tiefen fördern. Damit wird häufig Grundwasser verwendet das sich schon vor Hunderten vor Jahren gebildet hat. Doch dieses Tiefengrundwasser stellt eine „eiserne Reserve“ für die Versorgung der Bevölkerung in besonderen Not- und Krisenfällen dar und ist daher besonders zu schonen.

Im Garten ist es deshalb sinnvoll, oberflächennahes Grundwasser aus dem eigenen Brunnen zu verwenden. Der VSR-Gewässerschutz zeigt auf, was es beim Gießen von Gemüse, dem Befüllen des Planschbeckens, beim Tränken der Tiere oder Befüllen eines Teichs zu beachten gibt.

Gießen mit einem Gartenschlauch

Gießen im Garten

Im Sommer brauchen die Pflanzen viel Wasser. Das Gemüse im Garten soll dabei gut gedeihen und weniger belastet sein als im Supermarkt. Deshalb Wasserqualität beachten.

Planschbecken welches mit Wasser aus einem Schlauch befüllt wird.

Pool befüllen

Es ist keine Trinkwasserqualität nötig – aber starke Belastungen müssen ausgeschlossen werden. Wasserspaß ohne Gesundheitsbedenken.

Ein Pferd trinkt Wasser, welches mit einem Schlauch zum Maul gelenkt wird.

Tiere tränken

Das Wasser muss verträglich und schmackhaft sein. Ablagerungen in der Tränke müssen verhindert werden: Nur so bleiben die Tiere gesund.

Ein Gartenschlauch befüllt einen Teich mit Wasser

Teich befüllen

Teiche sind empfindliche Ökosysteme. Ein Teich reagiert sehr empfindlich auf belastetes Grundwasser. Vor dem Auffüllen checken lassen.

Häufig gestellte Fragen zu Brunnenwasser

Wenn das Wasser nach faulen Eiern riecht handelt es sich um Schwefelwasserstoff. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen. Schwefelwasserstoff kann entstehen, wenn Sulfat im Untergrund vorhanden ist. Dies kann eine geologische Ursache haben. Sulfat kann aber auch entstehen, wenn Nitrate im Untergrund abgebaut werden. Eine weitere Ursache ist der Abbau von organischer Materie wie z. B. im Komposthaufen. Das entstehende Sulfat, kann dann mit dem Regen ins Grundwasser ausgewaschen werden. Eine weitere Sulfatquelle sind Erdöl oder Erdgaslager im Untergrund. Im städtischen Bereich kann der Geruch auch durch Altlasten mit einem hohen Anteil von Sulfiden entstehen. Schwefelwasserstoff ist ein gesundheitsgefährdendes Gas und sollte daher nicht eingeatmet werden. Betroffene Brunnen sollten regelmäßig entlüftet werden.

Das vorhandene Sulfat wird bakteriologisch zu Schwefelwasserstoff umgebaut, welches dann mit der Bodenluft sich im Brunnenrohr sammeln kann. Dadurch erscheint der Geruch beim Beginn des Pumpens intensiver als bei der ständigen Nutzung des Brunnens.

Wenn das Wasser modrig riecht ist die Ursache oft ein erhöhter Eisengehalte. Diese können aus dem Untergrund oder durch sich zersetzende Leitungen kommen. Bei diesen Eisenablagerungen kann es zur Bildung von Biofilmen in den Rohren kommen. Zersetzen sich diese kommt es auch zu einem starken modrigen Geruch. Zur Behebung des Geruches sollten die Leitungen gereinigt werden.

Wenn das Grundwasser nach Abwasser riecht sollte man zur Kontrolle eine bakteriologische Untersuchung durchführen. Bestätigt diese die Vermutung sind defekte Abwasserleitungen die Ursache. Die Schadstellen müssen zuerst saniert werden, bevor der Brunnen gereinigt wird.

Noch kein Brunnen vorhanden?

Nicht überrall ist es sinnvoll einen Brunnen zu bohren. Deshalb raten wir dazu erst mal bei Nachbarn zu fragen, ob diese einen Brunnen haben. Besitzen viele Leute in Ihrer Umgebung einen funktionierenden Brunnen, wohnen Sie an einem guten Standort. Die Anschaffung wird sich lohnen. Sie können zwischen mehreren Brunnenarten entscheiden, je nachdem, welche Anforderungen Sie an den Brunnen haben.

Eine elektrische Gartenpumpe zum Bewässern
Regenwasser fließt vom Dach in eine Dachrinne

Regenwasser versickern

Regenwasser fließt häufig von Hausdächern direkt in die Kanalisation: Sinnvoller ist es das Wasser im Garten zu versickern. So entnehmen Sie nicht nur Wasser sondern tragen dazu bei, dass der Grundwasserspiegel nicht absinkt. Eine Entsiegelung der Wege stellt eine sinnvolle Ergänzung dar.

Nitratuntersuchung am Photometer

Nitrat im Brunnenwasser

Bakterien im Brunnewasser festgestellt

Bakterien im Brunnenwasser

Eisen in Brunnenwasserproben

Eisen im Brunnenwasser

Artikel über unsere Arbeit zum Thema „Brunnen“

Süddeutsche Zeitung: „Wenn das Wasser sauer wird“ (15. Juni 2022)

Lesetipps zum Thema „Brunnen“

„Handbuch für Brunnenbesitzer“

von Martin Bachner (Leopold Stocker Verlag)

„Eigenes Wasser für Haus und Hof“

von Christoph Zaussinger (Leopold Stocker Verlag)