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Bunte Salate auf dem Feld

Nachhaltiger Gemüseanbau

Nitratbelastung senken – wertvolle Grundwasservorräte schützen!

Der Gemüseanbau in Deutschland hat ein Problem – er sorgt für einen massiven Nitrateintrag in das Grundwasser. Die Pflanzen werden gezielt überdüngt, da sonst Ertragseinbußen drohen. Um unsere Gewässer zu schützen, muss der Gemüseanbau nachhaltig werden.

Reihen von jungen Kartoffelpflanzen

In unseren Presseerklärungen machen wir auf lokale Belastungen des Grundwassers in verschiedenen Regionen aufmerksam. Unsere Analysen helfen nicht nur bei einer Gesamtübersicht der Nitratsituation in Deutschland. Wir können auch differenzieren, wo die Belastungen besonders hoch sind und Gründe dafür finden. So stellen wir in Gebieten mit starkem Gemüseanbau häufig eine sehr hohe Nitratbelastung fest. Der konventionelle Gemüseanbau verursacht besonders viel Nitratauswaschung ins Grundwasser. Das hat verschiedene Gründe. Der Gemüseanbau steht unter einem gewaltigen Druck. In den letzten Jahrzehnten haben wir uns mehr und mehr daran gewöhnt, dass unsere Nahrungsmittel „ästhetisch ansprechend“ sind. Dellen, ungewöhnliche Formen oder Größen und Verfärbungen werden von Verbrauchern zumeist nicht mehr akzeptiert und nicht gekauft. Die Supermärkte sind beim Einkauf der Ware wählerisch. „Unschönes“ Gemüse bleibt auf dem Feld. Je weniger Gemüse die Landwirte verkaufen können, desto weniger Geld verdienen sie. Das Gemeine beim Gemüseanbau: Gemüse reagiert auf zu wenig Nährstoffe sehr schnell mit ungewöhnlicherem Aussehen. Die Nahrungsmittel sind immer noch lecker, sehen nur nicht mehr so hübsch aus. Eigentlich sollte genau so viel gedüngt werden, wie die Pflanzen zum Gedeihen benötigen. Doch bei Gemüse wäre dann das Risiko, kurzzeitig eine Unterversorgung und damit eine Aussehensveränderung zu haben zu hoch. Also wird gezielt mehr gedüngt, als die Gemüsepflanzen eigentlich brauchen. Die Folge: Das Überschüssige Nitrat landet im Grundwasser.

Bio-Gemüseanbau ist nachhaltiger

Frisch geerntete Gurken

In der biologischen Landwirtschaft sind chemisch-synthetische Dünger verboten. Außerdem wird auf weitestgehend geschlossene Nährstoffkreisläufe geachtet. Bei der Düngung der Pflanzen wird weniger auf die direkte Nährstoffzufuhr über Gülle gesetzt. Stattdessen wird die Fruchtbarkeit des Bodens insgesamt gefördert. Verbraucher akzeptieren zudem bei Bio-Lebensmitteln eher, dass sie auch mal von der Norm abweichen. All das sorgt dafür, dass der ökologische Gemüseanbau das Grundwasser schont. Wir fordern: Der nachhaltige Gemüseanbau muss vorangetrieben werden. Noch immer sind die Nitratwerte, die wir in großen Gemüseanbaugebieten messen, dramatisch. Das muss sich ändern! Gleichzeitig appellieren wir an Verbraucher: „Unschönem“ Gemüse sollte im Supermarkt oder im Hofladen eine Chance gegeben werden. Auch diese Lebensmittel schmecken gut und sind gesund.

Hohe Erträge durch geschickte Bewirtschaftung

Blick über ein Kohlfeld

Ökologischer Landbau und hohe Erträge? Auch das schließt sich nicht aus. In den USA, Kanada und Japan haben es viele Bio-Betriebe zur Meisterschaft gebracht, auf kleinen Flächen extrem viel Gemüse pro Jahr zu Ernten. Das klappt durch geschickte Fruchtfolgen, vorsichtig aufeinander abgestimmte Bepflanzung und eng zusammenstehende Pflanzen. Dieser „Biointensive Gemüseanbau“ beweist: Bio bedeutet nicht viel Aufwand für wenig Ergebnisse.  Das Umstellen auf Bio lohnt sich – für die Landwirtschaft, die Verbraucher und die Gewässer.

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