Aktiv als Rentner im Bundesfreiwilligendienst
Michael Cohausz berichtet über sein Engagement beim VSR-Gewässerschutz
Auch in diesem Jahr wurde das Team vom VSR-Gewässerschutz wieder von einem engagierten Ruheständler im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes an den Informationsständen unterstützt. Nachdem Michael Cohausz in der Rheinischen Post einen Artikel über einen Rentner gelesen hatte, der beim VSR-Gewässerschutz ein Jahr im Bundesfreiwilligendienst tätig war, entschied er sich spontan sich ebenfalls als Freiwilliger zu melden.
Michael hatte sich bereits in den 5 Jahren seines Ruhestandes viel sozial engagiert, um die Zeit als Rentner mit sinnvollen Tätigkeiten auszufüllen. Er fuhr den Bürgerbus, baute einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst für ein Missionswerk auf Kreta mit auf und ist gesetzlicher Betreuer von zwei Bewohnern eines Altenpflegeheims. Als er durch den Zeitungsartikel erfuhr, dass er sich auch als Rentner im Bundesfreiwilligendienst für den Umweltschutz einsetzen kann, war ihm sofort klar: Das ist es!
In einem Telefonat mit Harald Gülzow stellte er sich und seine Motivation vor: „Der Umwelt- und Gewässerschutz ist mir sehr wichtig, nur muss ich zugeben, dass ich in dem Bereich nur über geringe Kenntnisse verfüge. Ich bin natürlich gerne bereit mir diese anzueignen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, mit Ihnen in dem Labormobil durch Deutschland zu fahren und die Menschen über die Notwendigkeit des Gewässerschutzes zu informieren.“
Schnell war man sich einig und so wurde Michael Teil unseres Teams. Leider konnten die Informationsstände am Labormobil coronabedingt erst im Juni starten. Doch so war viel Zeit, um eine entspannte Einarbeitung in das Thema Grundwasserschutz zu gewährleisten.
Dann ging es endlich los: „Gleich bei unserem ersten Termin in Heinsberg war der Informationsstand besonders gut besucht. Viele interessierte Bürger wollten ihr Brunnenwasser am Labormobil abgeben und sich über die möglichen Belastungen informieren. Glücklicherweise stand mir anfangs noch ein erfahrener Mitarbeiter zur Seite und so konnte ich zusammen mit Harald die Rekordmengen von 170 Brunnenwasserproben sehr gut bewältigen.“ Michael gibt zu, dass er zu Beginn doch recht nervös war: „Doch Harald verriet mir einige Tricks, wie ich immer wieder zur Ruhe kommen konnte und so gelang es mir schnell, die Bürger gut zu informieren. Es war immer wieder spannend zu erleben, wieviele Bürger Interesse in dem jeweiligen Ort haben und sich informieren möchten“.
Die Besucherzahlen an den Infoständen variieren in den Städten und so finden auch einige Termine statt, an denen nicht so viele Brunnenbesitzer ihre Wasserproben abgeben möchten. An diesen Tagen hat das Team am Labormobil Zeit, sich intensiv den Fragestellungen der Bürger oder der Journalisten zu widmen. Denn häufig kommt es auch vor, dass der Stand am Labormobil auch das Interesse von Journalisten und Fernsehteams weckt. Für Zeitungsartikel oder Fernsehbeiträge beantwortet Harald Gülzow – Pressesprecher des VSR-Gewässerschutz – Fragen der Medienvertreter und gibt Interviews. Gerade die Öffentlichkeitsarbeit ist für die Arbeit im Gewässerschutz besonders wichtig – denn mit den Messkampagnen und der Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit können umweltpolitische Maßnahmen vorangetrieben werden. Wenn die Trinkwasservorräte vor Belastungen geschützt und der Lebensraum vieler bedrohter Arten erhalten werden sollen, muss die Politik endlich handeln und die Gewässer besser schützen.
Michael empfand seine Einsätze in verschiedenen Städten Deutschlands als sehr abwechslungsreich: „Wir starteten unsere Touren mit dem Labormobil am Sonntagnachmittag und Mittwochabend war ich wieder zu Hause. In diesen drei Tagen wurden fünf Infostände durchgeführt. An heißen Sommertagen stellte ich fest, dass in den Innenstädten Bäume und grüne Flächen rar sind und sich die asphaltierten oder gepflasterten Flächen sehr aufheizen. Die Markise am Labormobil verhinderte zum Glück, dass man in der Sonne stand und die Klimaanlage im Fahrzeug war dann auf den Rückfahrten sehr angenehm. In der Mittagspause stärkten wir uns in einem Restaurant mit Mittagstisch oder Imbiss.
Nach getaner Arbeit an den Infoständen hatte ich frei und sah mich vor Ort ein wenig um. Da ich selber ein Wohnmobil habe, konnte ich mir viele schöne Stellen in Deutschland ansehen. Besonders schöne Orte, Restaurants und Übernachtungsplätze habe ich dann in meinem Urlaub mit meiner Frau zusammen noch einmal besucht.“
Nach Abschluss der Fahrten mit dem Labormobil stand für Michael noch ein Seminar im Rahmen seines Bundesfreiwilligendienstes an. Er lernte viel bei diesem Seminar.
„Im Herbst sind wir für das Seminar in ein Hochmoor gefahren. Nicht nur, dass ich einen Einblick in die Schönheit dieser Landschaft erhalten habe – in gemeinsamen Gesprächen wurde mir auch die Bedeutung der Moore für Klima- und Gewässerschutz klar. Durch den Besuch eines Moormuseums und durch Informationen der dortigen Mitarbeiter erfuhr ich viele interessante Sachen.“
Leider ist die Zeit des Bundesfreiwilligendienstes für Michael beim VSR-Gewässerschutz vorbei. Er hat uns in seiner Zeit als „Bufdi“ sehr unterstützt und als netter, hilfsbereiter und engagierter Kollege wird er uns fehlen.