Nitratbelastung in Braunschweig
Die Ergebnisse unserer Wasser-Analysen aus privat genutzten Brunnen im Raum Braunschweig ergaben eine deutliche Nitratbelastung im Grundwasser.
Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Brunnenwasser-Analysen in Braunschweig von 2017 bis 2022 fest:
Jede 9. Probe überschreitet den Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l Nitrat. Grundwasser stellt die Trinkwasservorräte für die nachfolgenden Generationen dar – eine Verringerung der Belastung ist dringend erforderlich. 2 % der Brunnenwasseruntersuchungen weisen sogar Nitratwerte von über 100 mg/l auf!
Aktuelle Ergebnisse unserer Brunnenwasseranalysen
im Raum Peine
Viele Bürger kamen am 15. und 17. August an die Informationsstände der gemeinnützigen Organisation VSR-Gewässerschutz in Braunschweig und Peine, um ihr Brunnenwasser untersuchen zu lassen.
Insgesamt wurde das Wasser von 147 privat genutzten Brunnen aus dem Raum Schwülper – Braunschweig – Wolfenbüttel – Lengede – Peine – Wendeburg – Vechelde analysiert.
Die Spitzenwerte dieser Aktion:
- Schuntersiedlung mit 118 mg/l
- Wendhausen mit 95 mg/l
- Wattenbüttel mit 116 mg/l
- Walle mit 109 mg/l
- Neubrück mit 113 mg/l
- Wendeburg mit 104 mg/l
- Bortfeld mit 100 mg/l
- Groß Ilsede mit 107 mg/l
Helfen Sie uns mit Ihrer Brunnenwasserprobe Belastungen des Grundwassers zu erkennen
Lassen Sie das Wasser bei uns analysieren –
Sie erhalten ein ausführliches Gutachten von uns.
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Flächennutzung in Braunschweig
Was hat die Landwirtschaft mit der Nitratbelastung zu tun?
In Ackerbauregionen ist das Grundwasser am häufigsten mit zu viel Nitrat belastet. Die hohe Nitratbelastung des Grundwassers ist vor allem durch eine Überdüngung der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen zu erklären. Unsere Auswertungen der Flächenverteilung in Braunschweig zeigen: Die Landwirtschaft hat hier einen großen Anteil und damit einen erheblichen Einfluss auf die Belastungssituation des Grundwassers in dieser Region.
Landwirtschaft
36,1 % der Fläche in Braunschweig werden von der Landwirtschaft genutzt.
Siedlung & Verkehr
47,2 % der Fläche in Braunschweig stehen Siedlung & Verkehr zur Verfügung.
Wald
11,2 % der Fläche in Braunschweig ist mit Wald bedeckt.
Sonstige
5,5 % der Fläche in Braunschweig stehen Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen zur Verfügung.
Viel Ackerfläche in Braunschweig
Unter Grünland ist die Nitratauswaschung geringer und muss dringend gefördert werden
In Braunschweig bestehen die landwirtschaftlichen Flächen zu 84 % aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass Grünland eine ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche mit einer intensiven Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratverlagerung im Winter unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Deshalb müssen dringend Zwischenfrüchte angebaut werden, die bei Regenfällen die Nitratverlagerung ins Grundwasser verhindern. Es darf im Winter keine Felder ohne Bewuchs geben.
Quellen: Regionalatlas Deutschland 2019; Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)
Weizenanbau in Braunschweig
Warum ist es problematisch, wenn Weizenanbau dominiert?
Der Weizen ist eine der wichtigsten Nahrungsnutzpflanzen der Welt. In Deutschland wird viel Backweizen angebaut, doch leider trägt dieser durch die dritte Spätdüngung wesentlich zur Nitratbelastung bei. Aber nur 30% der Produktion dieses backfähigen Weizens wird wirklich für Backzwecke benötigt! Mehr als die Hälfte des Backweizens wird aufgrund zu niedriger Proteinwerte verfüttert. Damit die globale Ernährungssicherung gewährleistet werden kann, muss der Getreideanbau nachhaltiger werden ohne die Produktivität stark zu reduzieren. Laut zahlreicher Experten könnten dies gelingen, wenn nicht nur der Proteingehalt des Getreides ausschlaggebend wäre.
Quelle: Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)
Öko-Landbau in Braunschweig
Gewässerschonende Landwirtschaft muss dringend gefördert werden
Nur 6,3 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Braunschweig wird ökologisch bewirtschaftet.
Die Nitratbelastung des Grundwassers wird unter ökologisch bewirtschafteten Flächen stark verringert. Der Ökologische Landbau vermindert nach Untersuchungen des Thünen-Institutes (Bundesforschungsanstalt in Braunschweig) die Stickstoffausträge im Mittel um 28 Prozent. Damit tragen ökologisch wirtschaftende Landwirte bereits heute dazu bei, dass den Gewässern weniger Nitrate zu sickern. Es ist wichtiger denn je, eine nachhaltige und gewässerschonende Landwirtschaft zu unterstützen!
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2020
Nitratkarte von Niedersachsen
Wie sieht die Nitratbelastung in Niedersachsen aus?
Das Ergebnis lässt wenig Anlass zur Freude: Die Kreise mit erhöhten Nitratwerten dominieren immer noch.
Die Karte gibt einen Überblick über die Nitratbelastungen in privat genutzten Brunnen. Die Daten wurden im Rahmen der Untersuchungen des VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2017-2022 gewonnen.
Artikel über unsere Arbeit in Braunschweig
08.09.2022 regionalheute.de Getreide sorgt für hohe Nitratbelastung in der Region
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