Nitratbelastung im Kreis Düren
Die Ergebnisse unserer Wasser-Analysen aus privat genutzten Brunnen im Raum Düren, Nörvenich und Jülich ergaben eine deutliche Nitratbelastung im Grundwasser.
Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Brunnenwasser-Analysen im Kreis Düren von 2017 bis 2022 fest:
Jede 3. Probe überschreitet den Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l Nitrat. Grundwasser stellt die Trinkwasservorräte für die nachfolgenden Generationen dar – eine Verringerung der Belastung ist dringend erforderlich. 7 % der Brunnenwasseruntersuchungen weisen sogar Nitratwerte von über 100 mg/l auf!
Aktuelle Ergebnisse unserer Brunnenwasseranalysen
in Düren
Viele Bürger kamen am 12.09.2022 an den Informationsstand der gemeinnützigen Organisation VSR-Gewässerschutz in Düren, um ihr Brunnenwasser untersuchen zu lassen.
Insgesamt wurde das Wasser von 16 privat genutzten Brunnen aus dem Raum Niederzier – Merzenich – Düren – Kreuzau – Vettweiß analysiert.
Die Spitzenwerte dieser Aktion:
- Sievenich mit 94 mg/l
- Rölsdorf mit 68 mg/l
- Gürzenich mit 57 mg/l
- Merzenich mit 61 mg/l
- Huchem-Stammeln mit 57 mg/l
- Niederzier mit 60 mg/l
Helfen Sie uns mit Ihrer Brunnenwasserprobe Belastungen des Grundwassers zu erkennen
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Flächennutzung im Kreis Düren
Was hat die Landwirtschaft mit der Nitratbelastung zu tun?
In Ackerbauregionen ist das Grundwasser am häufigsten mit zu viel Nitrat belastet. Die hohe Nitratbelastung des Grundwassers ist vor allem durch eine Überdüngung der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen zu erklären. Unsere Auswertungen der Flächenverteilung im Kreis Düren zeigen: Die Landwirtschaft hat hier einen großen Anteil und damit einen erheblichen Einfluss auf die Belastungssituation des Grundwassers in dieser Region.
Landwirtschaft
55 % der Fläche im Kreis Düren werden von der Landwirtschaft genutzt.
Siedlung & Verkehr
21,8 % der Fläche im Kreis Düren stehen Siedlung & Verkehr zur Verfügung.
Wald
19,6 % der Fläche im Kreis Düren ist mit Wald bedeckt.
Sonstige
3,6 % der Fläche im Kreis Düren stehen Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen zur Verfügung.
Viel Ackerfläche im Kreis Düren
Unter Grünland ist die Nitratauswaschung geringer und muss dringend gefördert werden
Im Kreis Düren bestehen die landwirtschaftlichen Flächen zu 82 % aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass Grünland eine ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche mit einer intensiven Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratverlagerung im Winter unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Deshalb müssen dringend Zwischenfrüchte angebaut werden, die bei Regenfällen die Nitratverlagerung ins Grundwasser verhindern. Es darf im Winter keine Felder ohne Bewuchs geben.
Quellen: Regionalatlas Deutschland 2019; Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)
Weizenanbau im Kreis Düren
Warum ist es problematisch wenn der Weizenanbau dominiert?
Der Weizen ist eine der wichtigsten Nahrungsnutzpflanzen der Welt. In Deutschland wird viel Backweizen angebaut – alleine im Kreis Düren auf 33 % der Ackerflächen. Aufgrund der dritten Spätdüngung trägt der Backweizen wesentlich zur Nitratbelastung bei. Aber nur 30 % der Produktion wird wirklich für Backzwecke benötigt! Mehr als die Hälfte des Backweizens wird aufgrund zu niedriger Proteinwerte verfüttert. Damit die globale Ernährungssicherung gewährleistet werden kann, muss der Getreideanbau nachhaltiger werden, ohne die Produktivität stark zu reduzieren. Laut zahlreicher Experten könnte dies gelingen, wenn nicht nur der Proteingehalt des Getreides ausschlaggebend wäre.
Quelle: Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)
Öko-Landbau im Kreis Düren
Gewässerschonende Landwirtschaft muss dringend gefördert werden
Nur 3 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Kreis Düren wird ökologisch bewirtschaftet.
Die Nitratbelastung des Grundwassers wird unter ökologisch bewirtschafteten Flächen stark verringert. Der Ökologische Landbau vermindert nach Untersuchungen des Thünen-Institutes (Bundesforschungsanstalt in Braunschweig) die Stickstoffausträge im Mittel um 28 Prozent. Damit tragen ökologisch wirtschaftende Landwirte bereits heute dazu bei, dass den Gewässern weniger Nitrate zu sickern. Es ist wichtiger denn je, eine nachhaltige und gewässerschonende Landwirtschaft zu unterstützen!
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2020
Nitratkarte von Nordrhein-Westfalen
Wie sieht die Nitratbelastung in Nordrhein-Westfalen aus?
Das Ergebnis lässt wenig Anlass zur Freude: Die Kreise mit erhöhten Nitratwerten dominieren immer noch.
Die Karte gibt einen Überblick über die Nitratbelastungen in privat genutzten Brunnen. Die Daten wurden im Rahmen der Untersuchungen des VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2017-2022 gewonnen.
Artikel über unsere Arbeit im Kreis Düren
31.10.2022 Aachener Zeitung Nitratgrenzwert im Brunnenwasser zum Teil deutlich überschritten
28.10.2022 Radio Rur Nitrat im Brunnenwasser
25.10.2022 DN-News VSR-Gewässerschutz stellt hohe Nitratbelastung im Raum Düren fest: Weizenanbau muss nachhaltiger werden
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