Nitratbelastung in Frankenthal (Pfalz)
Die Ergebnisse unserer Wasser-Analysen aus privat genutzten Brunnen im Raum Frankenthal ergaben eine deutliche Nitratbelastung im Grundwasser.

Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Brunnenwasser-Analysen
in Frankenthal (Pfalz) in den letzten 5 Jahren fest:
Jede 3. Probe überschreitet den Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l Nitrat.
Grundwasser stellt die Trinkwasservorräte für die nachfolgenden Generationen dar – eine Verringerung der Belastung ist dringend erforderlich. 20 % der Brunnenwasseruntersuchungen weisen sogar Nitratwerte von über 100 mg/l auf!
Nitratkarte von Rheinland-Pfalz
Die Nitratkarte liefert keinen Anlass zur Freude. Die meisten Kreise an Mosel und Rhein sind mit Nitraten auffällig stark belastet. Besonders fällt dabei Rheinhessen und die Vorderpfalz auf.
Die Karte gibt einen Überblick über die Nitratbelastungen in privat genutzten Brunnen. Die Daten wurden im Rahmen der Untersuchungen des VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2017-2021 gewonnen.

Ursachen der Nitratbelastung
Die Landwirtschaft nimmt in Frankenthal (Pfalz) eine große Fläche ein. Die hohe Nitratbelastung des Grundwassers ist vor allem durch eine Überdüngung der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen zu erklären.

58,3 % Landwirtschaft
Ein hoher Anteil an landwirtschaftlichen Flächen führt zu einer starken Nitratbelastung.

37 % Siedlung & Verkehr
Je höher der Anteil der bebauten Flächen ist, umso geringer sind die Nitratbelastungen.

0,7 % Wald
Unter Wald kommt es in der Regel zu geringeren Nitratauswaschungen.

4 % Sonstige
Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen – hier findet kein auffälliger Nitrateintrag statt.
Quelle für Flächenanteile: Regionatlas Deutschland 2019
Viel Ackerfläche – kaum Grünland
In Frankenthal (Pfalz) bestehen die landwirtschaftlichen Flächen zu 96% aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass Grünland eine ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche mit einer intensiven Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratverlagerung im Winter unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Deshalb müssen dringend Zwischenfrüchte angebaut werden, die bei Regenfällen die Nitratverlagerung ins Grundwasser verhindern. Es darf im Winter keine Felder ohne Bewuchs geben.

Auf 21 % der landwirtschaftlichen Fläche in Frankenthal (Pfalz) wird Weizen angebaut
Der Weizen ist eine der wichtigsten Nahrungsnutzpflanzen der Welt. In Deutschland wird viel Backweizen angebaut, doch leider trägt dieser durch die dritte Spätdüngung wesentlich zur Nitratbelastung bei. Aber nur 30% der Produktion dieses backfähigen Weizens wird wirklich für Backzwecke benötigt! Mehr als die Hälfte des Backweizens wird aufgrund zu niedriger Proteinwerte verfüttert. Damit die globale Ernährungssicherung gewährleistet werden kann, muss der Getreideanbau nachhaltiger werden ohne die Produktivität stark zu reduzieren. Laut zahlreicher Experten könnten dies gelingen, wenn nicht nur der Proteingehalt des Getreides ausschlaggebend wäre.

Quelle für Flächenanteile: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2016
Stoppt das Artensterben in nitratbelasteten Bächen und Flüssen!
Nitratbelastetes Grundwasser sickert den Bächen und Flüssen zu. Der hohe Nährstoffeintrag führt zu einer Eutrophierung der Gewässer. Dadurch hat sich die Artenvielfalt in den Gewässern bereits dramatisch verringert. Nach dem Nitratbericht 2020 des Umweltbundesamtes gelangen heutzutage 75 Prozent der Stickstoffbelastungen alleine von landwirtschaftlichen Flächen in die Oberflächengewässer. Die Nitratbelastung muss dringend verringert werden – nur so können wir den Lebensraum vieler bedrohter Arten erhalten!


Wie können Sie Ihr Brunnenwasser nutzen? Lassen Sie das Wasser bei uns testen – Sie erhalten ein ausführliches Gutachten von uns.

Melden Sie sich jetzt bei unserem Regio-Newsletter an! Sie erfahren z. B. wann das Labormobil in Ihrer Nähe ist.

Unsere Gewässer brauchen Ihre Hilfe! Unterstützen Sie unsere Arbeit und werden Sie Mitglied beim VSR-Gewässerschutz!