Nitratbelastung im Kreis Celle
Die Ergebnisse unserer Wasser-Analysen aus privat genutzten Brunnen im Raum Celle ergaben eine deutliche Nitratbelastung im Grundwasser.
Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Brunnenwasser-Analysen im Kreis Celle von 2017 bis 2022 fest:
Jede 10. Probe überschreitet den Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l Nitrat. Grundwasser stellt die Trinkwasservorräte für die nachfolgenden Generationen dar – eine Verringerung der Belastung ist dringend erforderlich. 2 % der Brunnenwasseruntersuchungen weisen sogar Nitratwerte von über 100 mg/l auf!
Aktuelle Ergebnisse unserer Brunnenwasseranalysen
in Celle
Viele Bürger kamen am 3. Mai 2022 an den Informationsstand des VSR-Gewässerschutz nach Celle, um ihr Brunnenwasser untersuchen zu lassen.
Insgesamt wurde das Wasser von 140 privat genutzten Brunnen aus dem Raum Bergen – Eschede – Celle – Wienhausen – Wathlingen – Hambühren – Winsen (Aller) analysiert.
Die Spitzenwerte dieser Aktion:
- Oppershausen mit 134 mg/l
- schwachhausen mit 82 mg/l
- Eldingen mit 98 mg/l
- Eschede mit 81 mg/l
- Scheuen mit 78 mg/l
- Hustedt mit 73 mg/l
- Oldendorf mit 107 mg/l
Helfen Sie uns mit Ihrer Brunnenwasserprobe Belastungen des Grundwassers zu erkennen
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Flächennutzung im Kreis Celle
Was hat die Landwirtschaft mit der Nitratbelastung zu tun?
In Ackerbauregionen ist das Grundwasser am häufigsten mit zu viel Nitrat belastet. Die hohe Nitratbelastung des Grundwassers ist vor allem durch eine Überdüngung der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen zu erklären. Unsere Auswertungen der Flächenverteilung im Kreis Celle zeigen: Die Landwirtschaft hat hier einen großen Anteil und damit einen erheblichen Einfluss auf die Belastungssituation des Grundwassers in dieser Region.
Landwirtschaft
36,8 % der Fläche im Kreis Celle werden von der Landwirtschaft genutzt.
Siedlung & Verkehr
12 % der Fläche im Kreis Celle stehen Siedlung & Verkehr zur Verfügung.
Wald
45 % der Fläche im Kreis Celle ist mit Wald bedeckt.
Sonstige
6,2 % der Fläche im Kreis Celle stehen Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen zur Verfügung.
Viel Ackerfläche im Kreis Celle
Unter Grünland ist die Nitratauswaschung geringer und muss dringend gefördert werden
Im Kreis Celle bestehen die landwirtschaftlichen Flächen zu 79 % aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass Grünland eine ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche mit einer intensiven Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratverlagerung im Winter unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Deshalb müssen dringend Zwischenfrüchte angebaut werden, die bei Regenfällen die Nitratverlagerung ins Grundwasser verhindern. Es darf im Winter keine Felder ohne Bewuchs geben.
Quellen: Regionalatlas Deutschland 2019; Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)
Maisanbau im Kreis Celle
Warum ist es problematisch, wenn Maisanbau dominiert?
Im Kreis Celle wird auf 36 % der Ackerflächen Mais angebaut. Gerade in der Nähe von Biogasanlagen wird besonders viel Mais produziert. Erfolgt die Ernte nach dem 1. Oktober, sieht man nur noch große Ackerflächen, die ab Winter bis weit ins Frühjahr keinen Bewuchs aufweisen. Selbst in Gegenden mit hohen Nitratbelastungen müssen gemäß aktueller Düngeverordnung dann keine Zwischenfrüchte mehr angebaut werden. Die überschüssigen Nitrate können dadurch nicht von Pflanzen zum Wachstum aufgenommen werden. Die Folge ist eine hohe Nitratauswaschung ins Grundwasser. Biogasanlagen sollten dringend andere Substrate einsetzen, die weit weniger zur Nitratbelastung beitragen.
Quelle: Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)
Öko-Landbau im Kreis Celle
Gewässerschonende Landwirtschaft muss dringend gefördert werden
Nur 2,1 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Kreis Celle wird ökologisch bewirtschaftet.
Die Nitratbelastung des Grundwassers wird unter ökologisch bewirtschafteten Flächen stark verringert. Der Ökologische Landbau vermindert nach Untersuchungen des Thünen-Institutes (Bundesforschungsanstalt in Braunschweig) die Stickstoffausträge im Mittel um 28 Prozent. Damit tragen ökologisch wirtschaftende Landwirte bereits heute dazu bei, dass den Gewässern weniger Nitrate zu sickern. Es ist wichtiger denn je, eine nachhaltige und gewässerschonende Landwirtschaft zu unterstützen!
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2020
Nitratkarte von Niedersachsen
Wie sieht die Nitratbelastung in Niedersachsen aus?
Das Ergebnis lässt wenig Anlass zur Freude: Die Kreise mit erhöhten Nitratwerten dominieren immer noch.
Die Karte gibt einen Überblick über die Nitratbelastungen in privat genutzten Brunnen. Die Daten wurden im Rahmen der Untersuchungen des VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2017-2022 gewonnen.
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