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Trecker mit Maislegegerät auf einem Feld

Nitratbelastung im Kreis Wesel

Die Nitratbelastung im Grundwasser sinkt trotz vieler Auflagen zur Düngemenge und Düngezeitpunkt nicht so wie gehofft. Das stellte der VSR-Gewässerschutz bei der Auswertung der 2520 abgegebenen Brunnenwasserproben im Raum Wesel, Haminkeln, Xanten, Schermbeck, Dinslaken, Voerde, Moers , Kamp-Lintfort, Rheinberg und Neukirchen-Vluyn fest. Das nitratbelastete Grundwasser sickert den Bächen und Flüssen zu. Hohe Nitratbelastungen gefährden die Artenvielfalt!


Nitratauswertung von Gartenbrunnen

Der VSR-Gewässerschutz ist mit dem mobilen Labor im Einsatz und führt Analysen von Brunnenwasser durch. Dadurch konnte die gemeinnützige Organisation die Nitratmesswerte aus zahlreichen Gartenbrunnen auswerten. Es zeigt sich, dass im Kreis Wesel häufig der Grenzwert der Nitratrichtlinie von 50 mg/l überschritten wird. Diese Richtlinie wurde bereits 1991 eingeführt, um die Gewässer vor den negativen Auswirkungen der Landwirtschaft zu bewahren. Der VSR-Gewässerschutz setzt sich dafür
ein, dass sich die Nitratbelastung im Grundwasser endlich deutlich verringert.


Die Auswertung der Brunnenwasserproben vom 1.9.2025 in Rheinberg zeigt immer noch eine hohe Nitratbelastung: In jeder vierten der 119 untersuchten privat genutzten Brunnen wurde der Nitratwert von 50 Milligramm pro Liter überschritten. Besonders erschreckend war die Belastung in je einem Brunnenin Wallach mit 136 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Scherpenberg mit 126 mg/l, in Menzelen mit 123 mg/l und in Rheinberg mit 95 mg/l. Belastet ist auch das Brunnenwasser in Ossenberg mit 93 mg/l Nitrat und in Alpsray mit 92 mg/l. Etwas weniger belastet ist das Brunnenwasser in Marienbaum mit 71 mg/l, in Moers-Kapellen mit 62 mg/l und in Perrich mit 60 mg/l Nitrat.

Nitratdiagramm von der AKtion in Rheinberg am 1.09.2025
Nitratdiagramm von der Aktion in Wesel am 07.08.2025


Die Auswertung der Brunnenwasserproben vom 8.7.2025 in Wesel zeigt immer noch eine hohe Nitratbelastung: In jedem siebten der 96 untersuchten privat genutzten Brunnen wurde der Nitratwert von 50 Milligramm pro Liter überschritten. Besonders erschreckend war die Belastung in je einem Brunnen in Menzelen mit 97 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Flüren mit 88 mg/l, in Mehrhoog mit 86 mg/l, in Ginderich mit 85 mg/l, in Feldmark mit 84 mg/l und in Hünxe mit 73 mg/l. Etwas weniger hoch belastet ist das Brunnenwasser in Lackhausen mit 60 mg/l Nitrat, in Bislich mit 54 mg/l und in Büderich mit 50 mg/l.


Die Auswertung der Brunnenwasserproben vom 26.5.2025 in Moers zeigt immer noch eine hohe Nitratbelastung: In jedem sechten der 72 untersuchten privat genutzten Brunnen wurde der Nitratwert von 50 Milligramm pro Liter überschritten. Besonders erschreckend war die Belastung in je einem Brunnen in Vynen mit 85 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Moers mit 82 mg/l, in Schwafheim mit 66 mg/l, im Repelen und in Kessel mit 62 mg/l. Etwas weniger hoch belastet ist das Brunnenwasser in Neukirchen mit 56 mg/l Nitrat, in Orsoyerberg mit 53 mg/l und in Drevenack mit 52 mg/l.

Nitratdiagramm von der Aktion in Moers am 26.05.2025


Die Brunnenwasserergebnisse vom Termin am 1.10.2024 in Xanten ergaben, dass In jeder 4. Probe aus den 33 untersuchten privat genutzten Brunnen eine Überschreitung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat festzustellen war. Besonders erschreckend war die festgestellte Belastung in je einem Gartenbrunnen in Drüpt mit 97 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Birten mit 68 mg/l, in Sonsbeck mit 66 mg/l und in Xanten mit 62 mg/l. Etwas weniger hoch belastet ist das Grundwasser in Beek mit 58 mg/l Nitrat, in Büderich mit 58 mg/l und in Vynen mit 52 mg/l

Nitratidiagramm von der Aktion am 01.10.2024 in Xanten
Nitratdiagramm von der Aktion am 06.08.24 in Neukirchen-Vluyn


Die Brunnenwasserergebnisse vom diesjährigen Termin in Neukirchen-Vluyn ergaben, dass In jeder 9. Probe aus den 98 untersuchten privat genutzten Brunnen eine Überschreitung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat festzustellen war. Besonders erschreckend war die festgestellte Belastung in je einem Gartenbrunnen in Kamperbuch mit 113 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Rheurdt mit 94 mg/l, in Gestfeld mit 88 mg/l, in Vluyn mit 85 mg/l und in Niep mit 77. Etwas weniger hoch belastet ist das Grundwasser in Budberg mit 56 mg/l Nitrat und in Aldekerk mit 54.

Die Brunnenwasserergebnisse vom diesjährigen Termin am 29. April in Voerde ergaben, dass in jeder 5. Probe von 31 untersuchten Wasserproben aus den privat genutzten Brunnen eine Überschreitung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat festzustellen war. Besonders erschreckendsind die festgestellten Belastungen in je einem Gartenbrunnen in Dinslaken mit 62 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Stockum mit 57 mg/l und in Voerde mit 57 mg/l.Etwas weniger hoch belastet ist das Wasser in Emmelsum mit 52 mg/l Nitrat im Grundwasser.

NItratdiagramm von der Aktion am 29.04.24 in Voerde

Ergebnisse unserer Brunnenwasseranalysen
in Wesel, Rheinberg & Dinslaken

Die Brunnenwasseruntersuchungen vom VSR-Gewässerschutz ergaben in Wesel hohe Nitratbelastungen. 46 Gartenbesitzer hatten ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben. In 11 der privat genutzten Brunnen stellte die gemeinnützige Organisation eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest.Milan Toups stellte in privaten Gartenbrunnen in Obrighoven 85 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Damm 83 mg/l, in Marienthal 65 mg/l, in Flüren 64 mg/l, in Büderich 62 mg/l und in Borth 61 mg/l fest.

Nitratdiagramm von der Aktion in Wesel
Nitratdiagramm von der Aktion in Rheinberg

Die Brunnenwasseruntersuchungen vom VSR-Gewässerschutz ergaben in Rheinberg hohe Nitratbelastungen. 58 Gartenbesitzer hatten im Juli ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben. In 17 der privat genutzten Brunnen stellte die gemeinnützige Organisation eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest.Milan Toups stellte in privaten Gartenbrunnen in Baerl 79 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Budberg 59 mg/l, in Winterswick 63 mg/l, in Alpsray 68 mg/l und in Millingen 71 mg/l fest. Das bedeutet Einschränkungen für die Nutzung im Garten.

Die Brunnenwasseruntersuchungen vom VSR-Gewässerschutz ergaben in Dinslaken hohe Nitratbelastungen. 42 Gartenbesitzer hatten im Mai ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben. In 5 der privat genutzten Brunnen stellte die gemeinnützige Organisation eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest. Milan Toups stellte in privaten Gartenbrunnen in Mehrhoog 141 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Obrighoven 80 mg/l, in Bruckhausen 87 mg/l und in Voerde 68 mg/l fest.

Nitratdiagramm von der Aktion in Dinslaken

Nitratmesswerte im Kreis Wesel überschreiten Grenzwert

Kreisdiagramm mit der Auswertung der NItratergebnisse in Privaten Brunnen im Kreis Wesel 2019-2024

Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Brunnenwasser-Analysen im Kreis Wesel von 2019 bis 2024 fest: 16,2 % der Brunnenwasserproben im Kreis Wesel überschreiten erschreckenderweise den Grenzwert der Nitratrichtlinie von 50 mg/l Nitrat. Besonders schockierend ist, dass 2,0 % der Brunnen sogar über 100 mg/l Nitrat liegen. Bei der Überschreitung des Grenzwertes ist das Wasser nicht mehr als Trinkwasser geeignet. Es ist ein alarmierendes Zeichen für die zukünftige Wasserversorgung für nachfolgende Generationen. Auch ökologisch stellen so hohe Nitratbelastungen ein großes Problem für die Artenvielfalt dar, da das Grundwasser den Bächen und Flüssen zusickert.

Bei 34,0 % der Brunnen lag die Nitratkonzentrationen zwischen 25 und 50 mg/l. Hier wird der Grenzwert der Nitratrichtlinie eingehalten. Allerdings stellt so eine Belastung im Grundwasser immer noch ein Problem für Artenvielfalt beim Zusickern in die Bäche und Seen dar. 22,5 % der Wasserproben wiesen eine Nitratbelastung von 10 mg/l bis 25 mg/l auf. Hier liegt zwar eine geringe Nitratbelastung vor, die aber ökologisch und für das Trinkwasser keine Gefahr darstellt. Besonders erfreulich war, dass
27,3 % der untersuchten Wasserproben im Kreis Wesel unter 10 mg/l liegen. Allerdings sehen wir, dass diese niedrigen Messwerte zum Teil auf einen guten Nitratabbau im Grundwasser beruhen.

Nitratbelastetes Brunnenwasser schränkt die Nutzung im Garten ein

Der VSR-Gewässerschutz setzt sich dafür ein die Nitratbelastung zu verringern damit Sie das Brunnenwasser in Zukunft ohne Einschränkungen nutzen können. Mit einer Brunnenwasseranalyse beim VSR-Gewässerschutz erhalten Sie Informationen darüber, inwieweit ihr nitrathaltiges Brunnenwasser für das Gießen von Gemüse, das Befüllen von Planschbecken, das Füllen von Teichen oder sogar für den Trinkbedarf geeignet ist. Informationen darüber, warum das Wasser aufgrund einer erhöhten Nitratbelastung für bestimmte Anwendungen nicht geeignet ist, finden Sie hier:


Nitratbelastung in den Bächen und Flüssen im Kreis Wesel

Unter dem Motto „Meeresschutz beginnt in unseren Bächen“ führte der VSR-Gewässerschutz eine Messfahrt im Kreis durch. Die Nordsee leidet unter einer zu hohen Stickstoffbelastung. Eine entscheidende Ursache für diese Belastung sind die Flüsse, die mit erhöhten Stickstoffwerten in die Nordsee münden. Um diesem bedenklichen Trend entgegenzuwirken, wurde in der Oberflächengewässerverordnung ein Zielwert von 2,8 mg/l Gesamtstickstoff für die in die Nordsee mündenden Flüsse festgelegt. Das entspricht einer Nitratkonzentration von 12,3 mg/l. Jeder noch so kleine belastete Bach trägt dazu bei, dass die Flüsse, die in die Nordsee münden, eine zu hohe Nitratkonzentration aufweisen.

Matthias Ahlbrecht und Arno Mittelmeyer nehmen eine Probe an einem Fluss

Die Auswertung der Messfahrt im Oktober 2023 im Kreis Wesel zeigt, dass Bäche mit großem Einfluss aus der intensiven Landwirtschaft stark mit Nitrat belastet sind. So wurden im Mühlenbach in Brünen 51,1 mg/l Nitrat gemessen und in der Issel in Hamminkeln 41,4 mg/l. Auch der Bruckhauser Mühlenbach wies mit 19,6 mg/l eine hohe Belastung auf, ebenso der Schermbecker Mühlenbach mit 19,1 mg/l, in der Kleinen Issel in Dingden wurden 30,2 mg/l gemessen und im Mühlenbach in Gahlen 18,8 mg/l.

Die Wasserproben aus Fließgewässern, die nach Kläranlagen entnommen wurden, zeigten in der Regel eine geringere Gesamtstickstoffbelastung. Dies bestätigt auch das Ergebnis aus der Lippe. Hier fanden wir in Wesel lediglich 16,8 mg/l Gesamtstickstoff.

Nitratbelastungsdiagramm von den Bachuntersuchungen im Kreis Wesel am 10.2023

Nitratbelastung im Leitungswasser im Kreis Wesel

Manche Bürger haben nun Sorge, dass ihr Leitungswasser, das aus dem Grundwasser gefördert wird den Nitratgrenzwert von 50 mg/l überschreitet. Da kann der VSR-Gewässerschutz jedoch beruhigen. Wasserversorger sind verpflichtet, den Nitratgrenzwert einzuhalten. Die Werte der meisten Anbieter liegen deutlich darunter, da sie bei zunehmenden Nitratkonzentrationen sofort entsprechende Maßnahmen
ergreifen. Der VSR-Gewässerschutz recherchierte im Kreis Wesel nach den Wasserversorgern. In der Regel veröffentlichen diese die Nitratwerte auf ihren Internetseiten. Wo dies nicht der Fall ist, werden wir nachhaken und Informationen einfordern.


Gewässerschutz mit der Landwirtschaft

In der intensiven Landwirtschaft ist das Risiko von Nitratauswaschungen ins Grundwasser hoch. Daher ist es nötig, dass möglichst viele Landwirte sich zum Ziel setzen noch mehr für eine nachhaltige Landwirtschaft zu tun. Gewässerschutz kann nur gemeinsam mit der Landwirtschaft erfolgreich sein.

Agroforst im Kreis Wesel

Ein Feld mit großem Baumstreifen

Wir fordern noch mehr Unterstützung für das Anlegen von Baumstreifen auf den Feldern. Diese Agroforstsysteme führen nachweislich zu einer erheblichen Senkung der Nitratbelastung ohne den Ertrag auf dem Acker zu verringern. Im Kreis dominieren Felder ohne Bäume.Das war nicht immer so, erst im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft verschwanden die Bäume. Das leichtlösliche Nitrat im Dünger wird durch Regenfälle schnell in tiefere Bodenschichten verlagert. Dort können die Feldfrüchte die Nährstoffe nicht mehr zum Wachstum verwenden. Im Gegensatz dazu können Bäume mit ihren tiefen Wurzeln das in die Tiefe transportierte Nitrat für sich nutzen.

Öko-Landbau im Kreis Wesel

Nur 3,1 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Kreis Wesel wird ökologisch bewirtschaftet.
Die Nitratbelastung des Grundwassers wird unter ökologisch bewirtschafteten Flächen stark verringert. Der Ökologische Landbau vermindert nach Untersuchungen des Thünen-Institutes (Bundesforschungsanstalt in Braunschweig) die Stickstoffausträge im Mittel um 28 Prozent. Damit tragen ökologisch wirtschaftende Landwirte bereits heute dazu bei, dass den Gewässern weniger Nitrate zu sickern. Es ist wichtiger denn je, eine nachhaltige und gewässerschonende Landwirtschaft zu unterstützen!

Feld mit der Aufschrift "Bio"

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2020


Flächennutzung im Kreis Wesel

In Ackerbauregionen ist das Grundwasser am häufigsten mit zu viel Nitrat belastet. Die hohe Nitratbelastung des Grundwassers ist vor allem durch eine Überdüngung der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen zu erklären. Unsere Auswertungen der Flächenverteilung im Kreis Wesel zeigen: Die Landwirtschaft hat hier einen großen Anteil und damit einen erheblichen Einfluss auf die Belastungssituation des Grundwassers in dieser Region.

Mähdrescher auf Getreidefeld bei der Ernte

Landwirtschaft

51,5 % der Fläche im Kreis Wesel werden von der Landwirtschaft genutzt.

Eine Straße führt durch ein städtisches Wohngebiet

Siedlung & Verkehr

22,9 % der Fläche im Kreis Wesel stehen Siedlung & Verkehr zur Verfügung.

Lichtdurchflutetes Waldstück in Hanglage

Wald

16,3 % der Fläche im Kreis Wesel ist mit Wald bedeckt.

Tennisanlage im städtischen Gebiet

Sonstige

9,3 % der Fläche im Kreis Wesel ist anderweitig bedeckt.

Viel Ackerfläche im Kreis Wesel

Im Kreis Wesel bestehen die landwirtschaftlichen Flächen zu 56 % aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass Grünland eine ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche mit einer intensiven Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratverlagerung im Winter unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Deshalb müssen dringend Zwischenfrüchte angebaut werden, die bei Regenfällen die Nitratverlagerung ins Grundwasser verhindern. Es darf im Winter keine Felder ohne Bewuchs geben.

Weitläufige karge Ackerfläche in direkter Nähe eines Flusses

Quellen: Regionalstatistik Bodenfläche nach Art der tatsächlichen Nutzung – Stichtag 31.12.2023.; Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)


Mais- und Weizenanbau im Kreis Wesel

Warum ist es problematisch, wenn Mais- und Weizenanbau dominieren?

Maiskolben in Nahaufnahme in einem Maisfeld

Im Kreis Wesel wird auf 37 % der Ackerflächen Mais angebaut. Gerade in der Nähe von Biogasanlagen wird besonders viel Mais produziert. Auf den abgeernteten Maisfeldern ohne Bewuchs kommt es zu einer erhöhten Nitratauswaschung, weil der nach der Ernte noch verbliebene Stickstoff durch Regenfälle schnell ins Grundwasser ausgewaschen wird. Der VSR-Gewässerschutz fordert, dass nach der Maisernte Pflanzen den Boden bedecken müssen. Dies ist möglich durch die Aussaat einer Zwischenfrucht nach der Ernte oder einer Untersaat bei der Maissaat. Beides verhindert die Auswaschung der Nitrate im Winter.

Großflächiges Weizenfeld

In Deutschland wird viel Backweizen angebaut – alleine im Kreis Wesel auf 14 % der Ackerflächen. Aufgrund der dritten Spätdüngung trägt der Backweizen wesentlich zur Nitratbelastung bei. Aber nur 30 % der Produktion wird wirklich für Backzwecke benötigt! Mehr als die Hälfte des Backweizens wird aufgrund zu niedriger Proteinwerte verfüttert. Damit die globale Ernährungssicherung gewährleistet werden kann, muss der Getreideanbau nachhaltiger werden, ohne die Produktivität stark zu reduzieren. Laut zahlreicher Experten könnte dies gelingen, wenn nicht nur der Proteingehalt des Getreides ausschlaggebend wäre.

Quelle: Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)


Massentierhaltung im Kreis Wesel

Im Kreis Wesel gibt es viele Massentierhaltungen. Hier landet viel wertvolles Getreide wie Roggen, Gerste und Körnermais im Futtertrog. Das bedeutet, dass viel Ackerland ausschließlich für die Produktion von Tiernahrung und nicht für Lebensmittel zur Verfügung steht. Zusätzlich ist es nötig, Soja als Futtermittel für die Massentierhaltung zu importieren. Es sind also riesige Landflächen nötig, um all das Getreide und Soja als Futter für die große Menge an Tieren zu produzieren. Ein weiteres großes Problem: Bei dieser industriellen Tierhaltung fallen riesige Mengen Gülle an. So viel, dass der Betrieb diese nicht mehr auf den eigenen Flächen zur Düngung nutzen kann. Die Gülle muss zum Teil sogar in andere Regionen transportiert werden.

Kuh-Euter

Weitere Ergebnisse aus dem Kreis Wesel


Nitratkarte von Nordrhein-Westfalen

Wie sieht die Nitratbelastung in Nordrhein-Westfalen aus?

Das Ergebnis lässt wenig Anlass zur Freude: Die Kreise mit erhöhten Nitratwerten dominieren immer noch.

Die Karte gibt einen Überblick über die Nitratbelastungen in privat genutzten Brunnen. Die Daten wurden im Rahmen der Untersuchungen des VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2018-2023 gewonnen.

Nitratkarte von NRW

Brunnenwasserprobe wird in Röhrchen abgefüllt

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Mann und Mädchen lachen am Tablet

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Matthias Ahlbrecht berät Brunnenbesitzer

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Helmut Hartmann berät Brunnenbesitzerin

Ehrenamt beim
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Ein Team aus Menschen zeigt Teamwork

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