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Trecker mit Maislegegerät auf einem Feld

Nitratbelastung im Rhein-Kreis-Neuss

Die Ergebnisse unserer Wasser-Analysen aus privat genutzten Brunnen im Raum Neuss, Kaarst, Korschenbroich und Meerbusch ergaben eine deutliche Nitratbelastung im Grundwasser.

Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Brunnenwasser-Analysen im Rhein-Kreis-Neuss von 2018 bis 2023 fest:
Jede 6. Probe überschreitet den Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l Nitrat. Grundwasser stellt die Trinkwasservorräte für die nachfolgenden Generationen dar – eine Verringerung der Belastung ist dringend erforderlich. 2,6 % der Brunnenwasseruntersuchungen weisen sogar Nitratwerte von über 100 mg/l auf!


Aktuelle Ergebnisse unserer Brunnenwasseranalysen
in Kaarst

Nitratdiagramm von der Aktion in Kaarst

Die Brunnenwasseruntersuchungen vom VSR-Gewässerschutz ergaben in Kaarst hohe Nitratbelastungen. 70 Gartenbesitzer hatten im April ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben, In 20 der privat genutzten Brunnen stellte die gemeinnützige Organisation eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest.Dipl.-Phys. Harald Gülzow stellte in privaten Gartenbrunnen in Vorst 188 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Korschenbroich 113 mg/l, in Kleinenbroich 68 mg/l, in Driesch 62 mg/l, in Büttgen 93 mg/l, in Holzbüttgen 66 mg/l, im Neusser Ortsteil Bauerbahn 73 und in Osterath 78 mg/l fest.


Flächennutzung im Rhein-Kreis-Neuss

Was hat die Landwirtschaft mit der Nitratbelastung zu tun?

In Ackerbauregionen ist das Grundwasser am häufigsten mit zu viel Nitrat belastet. Die hohe Nitratbelastung des Grundwassers ist vor allem durch eine Überdüngung der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen zu erklären. Unsere Auswertungen der Flächenverteilung im Rhein-Kreis-Neuss zeigen: Die Landwirtschaft hat hier einen großen Anteil und damit einen erheblichen Einfluss auf die Belastungssituation des Grundwassers in dieser Region.

Mähdrescher auf Getreidefeld bei der Ernte

Landwirtschaft

51,8 % der Fläche im Rhein-Kreis-Neuss werden von der Landwirtschaft genutzt.

Eine Straße führt durch ein städtisches Wohngebiet

Siedlung & Verkehr

37 % der Fläche im Rhein-Kreis-Neuss stehen Siedlung & Verkehr zur Verfügung.

Lichtdurchflutetes Waldstück in Hanglage

Wald

7,1 % der Fläche im Rhein-Kreis-Neuss ist mit Wald bedeckt.

Tennisanlage im städtischen Gebiet

Sonstige

4,1 % der Fläche im Rhein-Kreis-Neuss stehen Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen zur Verfügung.

Viel Ackerfläche im Rhein-Kreis-Neuss

Unter Grünland ist die Nitratauswaschung geringer und muss dringend gefördert werden

Im Rhein-Kreis-Neuss bestehen die landwirtschaftlichen Flächen zu 82 % aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass Grünland eine ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche mit einer intensiven Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratverlagerung im Winter unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Deshalb müssen dringend Zwischenfrüchte angebaut werden, die bei Regenfällen die Nitratverlagerung ins Grundwasser verhindern. Es darf im Winter keine Felder ohne Bewuchs geben.

Weitläufige karge Ackerfläche in direkter Nähe eines Flusses

Quellen: Regionalatlas Deutschland 2019; Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)


Weizenanbau im Rhein-Kreis-Neuss

Warum ist es problematisch, wenn Weizenanbau dominiert?

Großflächiges Weizenfeld

Der Weizen ist eine der wichtigsten Nahrungsnutzpflanzen der Welt. In Deutschland wird viel Backweizen angebaut, doch leider trägt dieser durch die dritte Spätdüngung wesentlich zur Nitratbelastung bei. Aber nur 30% der Produktion dieses backfähigen Weizens wird wirklich für Backzwecke benötigt! Mehr als die Hälfte des Backweizens wird aufgrund zu niedriger Proteinwerte verfüttert. Damit die globale Ernährungssicherung gewährleistet werden kann, muss der Getreideanbau nachhaltiger werden ohne die Produktivität stark zu reduzieren. Laut zahlreicher Experten könnten dies gelingen, wenn nicht nur der Proteingehalt des Getreides ausschlaggebend wäre.

Quelle: Statistisches Landesamt NRW 2020 (Landesdatenbank)


Öko-Landbau im Rhein-Kreis-Neuss

Gewässerschonende Landwirtschaft muss dringend gefördert werden

Nur 1,8 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Rhein-Kreis-Neuss wird ökologisch bewirtschaftet.
Die Nitratbelastung des Grundwassers wird unter ökologisch bewirtschafteten Flächen stark verringert. Der Ökologische Landbau vermindert nach Untersuchungen des Thünen-Institutes (Bundesforschungsanstalt in Braunschweig) die Stickstoffausträge im Mittel um 28 Prozent. Damit tragen ökologisch wirtschaftende Landwirte bereits heute dazu bei, dass den Gewässern weniger Nitrate zu sickern. Es ist wichtiger denn je, eine nachhaltige und gewässerschonende Landwirtschaft zu unterstützen!

Feld mit der Aufschrift "Bio"

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2020


Nitratkarte von Nordrhein-Westfalen

Wie sieht die Nitratbelastung in Nordrhein-Westfalen aus?

Das Ergebnis lässt wenig Anlass zur Freude: Die Kreise mit erhöhten Nitratwerten dominieren immer noch.

Die Karte gibt einen Überblick über die Nitratbelastungen in privat genutzten Brunnen. Die Daten wurden im Rahmen der Untersuchungen des VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2018-2023 gewonnen.

Nitratkarte von NRW

Artikel über unsere Arbeit im Rhein-Kreis-Neuss

09.09.2022 NGZ.Online Jeder fünfte Brunnen überschreitet Nitratgrenzwert


Brunnenwasserprobe wird in Röhrchen abgefüllt

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Mann und Mädchen lachen am Tablet

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