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Trecker mit Maislegegerät auf einem Feld

Nitratbelastung im Kreis Alzey-Worms

Die Ergebnisse unserer Wasser-Analysen aus privat genutzten Brunnen im Raum Alzey, Wörrstadt und Osthofen ergaben eine deutliche Nitratbelastung im Grundwasser.

Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Brunnenwasser-Analysen im Kreis Alzey-Worms von 2018 bis 2023 fest:
Jede 2. Probe überschreitet den Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l Nitrat. Grundwasser stellt die Trinkwasservorräte für die nachfolgenden Generationen dar – eine Verringerung der Belastung ist dringend erforderlich. 21,2% der Brunnenwasseruntersuchungen weisen sogar Nitratwerte von über 100 mg/l auf!


Aktuelle Ergebnisse unserer Brunnenwasseranalysen
in Wörrstadt, Alzey und Worms

Nitratdiagramm von der aktion am 02.07.2024 in Wörrstadt

Die Brunnenwasserergebnisse vom Termin am 02.07.2024 in Wörrstadt ergaben, dass in jeder 2. Probe aus den 32 untersuchten privat genutzten Brunnen eine Überschreitung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat festzustellen war. Besonders erschreckend war die festgestellte Belastung in je einem Gartenbrunnen in Ensheim mit 209 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Nieder-Saulheim mit 126 mg/l, in Schimsheim mit 114 mg/l, in Saulheim mit 112 mg/l, in Sulzheim mit 111 mg/l und in Wörrstadt mit 108 mg/l. Etwas weniger hoch belastet ist das Grundwasser in Udenheim mit 67 mg/l Nitrat, in Wendelsheim mit 65 mg/l und in Gumbsheim mit 55 mg/l.

Die Brunnenwasseruntersuchungen vom VSR-Gewässerschutz ergaben in Worms erschreckende Nitratbelastungen. 54 Gartenbesitzer hatten in Mai ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben. In 22 der privat genutzten Brunnen stellte die gemeinnützige Organisation eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest.Dipl.-Phys. Harald Gülzow stellte in privaten Gartenbrunnen in Osthofen 171 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Eich 108 mg/l, in Gimbsheim 105 mg/l, in Heßloch 169 mg/l, in Mörstadt 116 mg/l, in Weinsheim 119 mg/l und in Neuhausen 124 mg/l fest.

Nitratdiagram zur aktion in worms

Insgesamt wurde das Wasser von 41 privat genutzten Brunnen aus dem Raum Alzey – Lonsheim – Offenheim – Ober-Flörsheim analysiert.
Die Spitzenwerte dieser Aktion:

  • Lonsheim mit 193 mg/l
  • Wahlheim mit 124 mg/l
  • Kettenheim mit 142 mg/l
  • Alzey mit 187 mg/l
  • Spiesheim mit 144 mg/l
  • Bechtolsheim mit 112 mg/l
  • Schornsheim mit 139 mg/l

Flächennutzung im Kreis Alzey-Worms

Was hat die Landwirtschaft mit der Nitratbelastung zu tun?

In Ackerbauregionen ist das Grundwasser am häufigsten mit zu viel Nitrat belastet. Die hohe Nitratbelastung des Grundwassers ist vor allem durch eine Überdüngung der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen zu erklären. Unsere Auswertungen der Flächenverteilung im Kreis Alzey-Worms zeigen: Die Landwirtschaft hat hier einen großen Anteil und damit einen erheblichen Einfluss auf die Belastungssituation des Grundwassers in dieser Region.

Mähdrescher auf Getreidefeld bei der Ernte

Landwirtschaft

76,8 % der Fläche im Kreis Alzey-Worms werden von der Landwirtschaft genutzt.

Eine Straße führt durch ein städtisches Wohngebiet

Siedlung & Verkehr

15,4 % der Fläche im Kreis Alzey-Worms stehen Siedlung & Verkehr zur Verfügung.

Lichtdurchflutetes Waldstück in Hanglage

Wald

4,2 % der Fläche im Kreis Alzey-Worms ist mit Wald bedeckt.

Tennisanlage im städtischen Gebiet

Sonstige

3,6 % der Fläche im Kreis Alzey-Worms stehen Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen zur Verfügung.

Viel Ackerfläche im Kreis Alzey-Worms

Unter Grünland ist die Nitratauswaschung geringer

Im Kreis Alzey-Worms bestehen die landwirtschaftlichen Flächen zu 33 % aus Rebflächen und zu 65 % aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass Grünland eine ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche mit einer intensiven Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratverlagerung im Winter unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Deshalb müssen dringend Zwischenfrüchte angebaut werden, die bei Regenfällen die Nitratverlagerung ins Grundwasser verhindern. Es darf im Winter keine Felder ohne Bewuchs geben.

Weitläufige karge Ackerfläche in direkter Nähe eines Flusses

Quellen: Regionalatlas Deutschland 2019; Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz 2020 (Landesdatenbank)


Weizenanbau im Kreis Alzey-Worms

Warum ist es problematisch, wenn Weizenanbau dominiert?

Großflächiges Weizenfeld

Der Weizen ist eine der wichtigsten Nahrungsnutzpflanzen der Welt. In Deutschland wird viel Backweizen angebaut – alleine im Kreis Alzey-Worms auf 37% der Ackerflächen. Aufgrund der dritten Spätdüngung trägt der Backweizen wesentlich zur Nitratbelastung bei. Aber nur 30 % der Produktion wird wirklich für Backzwecke benötigt! Mehr als die Hälfte des Backweizens wird aufgrund zu niedriger Proteinwerte verfüttert. Damit die globale Ernährungssicherung gewährleistet werden kann, muss der Getreideanbau nachhaltiger werden, ohne die Produktivität stark zu reduzieren. Laut zahlreicher Experten könnte dies gelingen, wenn nicht nur der Proteingehalt des Getreides ausschlaggebend wäre.

Quellen: Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz 2020 (Landesdatenbank)


Nitratkarte von Rheinland-Pfalz

Wie sieht die Nitratbelastung in Rheinland-Pfalz aus?

Das Ergebnis lässt wenig Anlass zur Freude: Die Kreise mit erhöhten Nitratwerten dominieren immer noch.

Die Karte gibt einen Überblick über die Nitratbelastungen in privat genutzten Brunnen. Die Daten wurden im Rahmen der Untersuchungen des VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2018-2023 gewonnen.

Nitratkarte von Rheinland-Pfalz

Artikel über unsere Arbeit im Kreis Alzey-Worms

26.08.2022 Antenne KH Auch im Raum Alzey Nitratbelastungen festgestellt


Brunnenwasserprobe wird in Röhrchen abgefüllt

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Mann und Mädchen lachen am Tablet

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