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Trecker mit Maislegegerät auf einem Feld

Nitratbelastung im Rhein-Pfalz-Kreis

Die Ergebnisse unserer Wasser-Analysen aus privat genutzten Brunnen im Raum Schifferstadt und Limburgerhof ergaben eine deutliche Nitratbelastung im Grundwasser.

Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Brunnenwasser-Analysen im Rhein-Pfalz-Kreis von 2018 bis 2023 fest:
Jede 4. Probe überschreitet den Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l Nitrat. Grundwasser stellt die Trinkwasservorräte für die nachfolgenden Generationen dar – eine Verringerung der Belastung ist dringend erforderlich. 7,2% der Brunnenwasseruntersuchungen weisen sogar Nitratwerte von über 100 mg/l auf!

Aktuelle Ergebnisse unserer Brunnenwasseranalysen
in Schifferstadt und Speyer

Nitratdiagramm von der Aktion in Schifferstadt

Die Brunnenwasseruntersuchungen vom VSR-Gewässerschutz ergaben in Schifferstadt hohe Nitratbelastungen. 33 Gartenbesitzer hatten im August ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben. In 10 der privat genutzten Brunnen stellte die gemeinnützige Organisation eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest.Dipl.-Phys. Harald Gülzow stellte in privaten Gartenbrunnen in Gronau 206 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Fussgönheim 55 mg/l, in Mutterstadt 93 mg/l, in Rheingönheim 57 mg/l, in Waldsee 55 mg/l, in Schifferstadt 87 mg/l, in Harthausen 73 mg/l und in Römerberg 59 mg/l fest.

Die Brunnenwasseruntersuchungen vom VSR-Gewässerschutz ergaben in Speyer erschreckende Nitratbelastungen. 51 Gartenbesitzer hatten im August ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben. In 9 der privat genutzten Brunnen stellte die gemeinnützige Organisation eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest.Dipl.-Phys. Harald Gülzow stellte in privaten Gartenbrunnen in Iggelheim 246 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Schwegenheim 64 mg/l, in Mechtersheim 60 mg/l, in Berghausen 141 mg/l, in Speyer 96 mg/l, in Schifferstadt 60 mg/l, in Limburgerhof 60 und in Mutterstadt 115 mg/l fest.

Nitratdiagramm von der Aktion in Speyer

Flächennutzung im Rhein-Pfalz-Kreis

Was hat die Landwirtschaft mit der Nitratbelastung zu tun?

In Ackerbauregionen ist das Grundwasser am häufigsten mit zu viel Nitrat belastet. Die hohe Nitratbelastung des Grundwassers ist vor allem durch eine Überdüngung der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen zu erklären. Unsere Auswertungen der Flächenverteilung im Rhein-Pfalz-Kreis zeigen: Die Landwirtschaft hat hier einen großen Anteil und damit einen erheblichen Einfluss auf die Belastungssituation des Grundwassers in dieser Region.

Mähdrescher auf Getreidefeld bei der Ernte

Landwirtschaft

54 % der Fläche im Rhein-Pfalz-Kreis werden von der Landwirtschaft genutzt.

Eine Straße führt durch ein städtisches Wohngebiet

Siedlung & Verkehr

22,9 % der Fläche im Rhein-Pfalz-Kreis stehen Siedlung & Verkehr zur Verfügung.

Lichtdurchflutetes Waldstück in Hanglage

Wald

16,2 % der Fläche im Rhein-Pfalz-Kreis ist mit Wald bedeckt.

Tennisanlage im städtischen Gebiet

Sonstige

6,9 % der Fläche im Rhein-Pfalz-Kreis stehen Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen zur Verfügung.

Viel Ackerfläche im Rhein-Pfalz-Kreis

Unter Grünland ist die Nitratauswaschung geringer

Im Rhein-Pfalz-Kreis bestehen die landwirtschaftlichen Flächen zu 94 % aus Ackerflächen. Dort ist die Gefahr der Nitratauswaschung höher als unter Grünland. Das liegt daran, dass Grünland eine ganzjährige ununterbrochene Begrünung der Fläche mit einer intensiven Durchwurzelung aufweist und dadurch das Nitrat aus dem Dünger weniger ausgewaschen wird. Das ist bei Ackerflächen nicht der Fall. Besonders hoch ist die Nitratverlagerung im Winter unter Feldern, die keine Bodenbedeckung aufweisen. Deshalb müssen dringend Zwischenfrüchte angebaut werden, die bei Regenfällen die Nitratverlagerung ins Grundwasser verhindern. Es darf im Winter keine Felder ohne Bewuchs geben.

Weitläufige karge Ackerfläche in direkter Nähe eines Flusses

Quellen: Regionalatlas Deutschland 2019; Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz 2020 (Landesdatenbank)


Weizenanbau im Rhein-Pfalz-Kreis

Warum ist es problematisch, wenn Weizenanbau dominiert?

Großflächiges Weizenfeld

Der Weizen ist eine der wichtigsten Nahrungsnutzpflanzen der Welt. In Deutschland wird viel Backweizen angebaut – alleine im Rhein-Pfalz-Kreis auf 15% der Ackerflächen. Aufgrund der dritten Spätdüngung trägt der Backweizen wesentlich zur Nitratbelastung bei. Aber nur 30 % der Produktion wird wirklich für Backzwecke benötigt! Mehr als die Hälfte des Backweizens wird aufgrund zu niedriger Proteinwerte verfüttert. Damit die globale Ernährungssicherung gewährleistet werden kann, muss der Getreideanbau nachhaltiger werden, ohne die Produktivität stark zu reduzieren. Laut zahlreicher Experten könnte dies gelingen, wenn nicht nur der Proteingehalt des Getreides ausschlaggebend wäre.

Quellen: Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz 2020 (Landesdatenbank)


Nitratkarte von Rheinland-Pfalz

Wie sieht die Nitratbelastung in Rheinland-Pfalz aus?

Das Ergebnis lässt wenig Anlass zur Freude: Die Kreise mit erhöhten Nitratwerten dominieren immer noch.

Die Karte gibt einen Überblick über die Nitratbelastungen in privat genutzten Brunnen. Die Daten wurden im Rahmen der Untersuchungen des VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2018-2023 gewonnen.

Nitratkarte von Rheinland-Pfalz

Brunnenwasserprobe wird in Röhrchen abgefüllt

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Mann und Mädchen lachen am Tablet

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